Um weiter in den Regenwald vorzudringen, mussten wir nach Yurimaguas, von wo aus Boote ins knapp 800 km entfernte Iquitos abfahren. Wir parkten unseren Deli in einer gesicherten Garage und fuhren 3Tage mit einem Boot entlang des Rio Huallaga bis wir schließlich Nauta erreichten (beginn Amazonas) von dort aus nochmal 2Std mit dem Auto nach Iquitos.
Die 3 Tage mit dem Boot sind schon Erlebnis für sich!!! 2 Nächte in Hängematten an Deck eines peruanischen Passagierschiffes, auf dem die gesamte Küchencrew Transexuell ist….Das Übel jedoch ist das Essen! An alle die vorhaben Iquitos per Boot zu besuchen -nehmt Euch eigenes Essen mit!! Alles wird mit Wasser aus dem Fluss gekocht, für die Peruaner ist das Trinkwasser, für unsere europäischen Mägen der Reinste Horror. Der Fluss wird zum Wäsche /Auto waschen genutzt, alle Fäkalien der anliegenden Dörfer werden in den Fluss geleitet, sämtlicher Müll wird ohne mit der Wimper zu zucken in den Fluss geworfen. Für mich bedeutete das der schrecklichste Brech-Durchfall meines Lebens…kein Geschenk! Anna hat’s dann einen Tag nach mir erwischt.
Iquitos ist mit 400.000 Einwohnern die größte Stadt der Welt, die nicht mit dem Auto erreichbar ist (nur per Flugzeug oder wie wir zu Wasser). Hier geht es drunter und drüber und die tropische Hitze schlägt einem mitten ins Gesicht. Nachdem sich unsere Mägen halbwegs von den Kochkünsten der Transen erholt hatten, testeten wir unsere Ekel Diskrepanz auf dem Belén-markt.
Alles was nicht schneller war als die Peruaner ist hier zu finden…und das ist einiges. Hier am besten ein paar Bilder ….leider lassen sich keine Gerüche darstellen.
Aber der Hauptgrund warum wir nach Iquitos kamen war natürlich der Dschungel, also gings danach für 14 Tage ins Herz des Amazonas mit 2 Guides, welche direkt dort aufgewachsen sind. Es erforderte etwas Organisationstalent etwas abseits der normalen Touriangebote zu finden. Am ersten Tag fuhren wir in eine Lodge und organisierten und packten alles was für unser 2 Wochen Trip von nöten war.
Anna und der Ayuvasca!
Ayuvasca ist ein Gebräu aus Wurzel, Rinde und weiß der Teufel was noch alles, aber vor allem mit Halluzinogener Wirkung.
Ein Schamane bereitete diesen ekelhaft schmeckenden Sud für Anna und mich vor. Und in einer 3 stündigen Séance mit Gesang schlug das Zeug bei Anna ein wie eine Bombe. Sie sah alles Mögliche in unserer Hütte rum laufen ….Hunde, tanzende Menschen, „Schamanengehilfen“, Ameisen…wir waren lediglich zu dritt in der Hütte! Bei mir war wohl die Dosis zu schwach-schade 😉
Am nächsten Tag ging es dann ab in den Busch.In den 14 Tagen lernten wir Blätterdächer herzustellen, Unterkünfte zu bauen, Seile aus Pflanzenfasern zu machen. Essbare Palmen zu bearbeiten, Suri-Maden zu finden, mit bestimmten Wurzeln Fische zu betäuben, welche anschließend einfach eingesammelt werden können.Wir lernten verschiedene Heilpflanzen kennen…besonders wichtig gegen Durchfall!! Trinkbare Lianen und vieles mehr… Wir schliefen meist direkt auf dem Jungelboden oder im Boot und auch mal in einer Hütte von Dschungel-Einwohnern aber immer hart und manchmal auch nass.
Wir angelten fast täglich weshalb unsere Ernährung recht einseitig war: Fisch mit Juca und Früchte. Ab und zu mal eine gefangene Fleischeinlage zb. Cayman auf Grill. Letztendlich durchlebten wir in 14 Tagen eine Art Überlebenslehrgang und waren ehrlich gesagt froh wieder nach Yourimaguas zurückkehren zu dürfen. Die abnormal vielen Mosquitos sind echt kein Spass.
Wenn Ihr mehr Bilder wollt, 3 Seiten Fotos aus dem Dschungel unter
: https://www.flickr.com/gp/100578005@N03/HBU1mM