Chaos in Laos

Laut Maps nur 30min – doch nach reellen 2,5 Stunden katastrophaler „Strassen“ Verhältnissen passieren wir die Grenzstation „Na Meo“ und betreten zum ersten mal Lao-Land.

Ohne Worte

Ohne Worte

Unsere Feuerstühle kosten uns jeweils 25$ , dann dürfen auch sie einreisen.
Nach erhalten des Einreisestempels werden wir direkt vom laotischen Monsunregen willkommen geheißen…. aber wir sind ja nich aus Zucker.
Am selben Abend erreichen wir noch in der Dämmerung die Kleinstadt Vieng Xai (tropfnass).
Über Laos wussten wir gerade mal wo es sich befindet aber das sollte sich am nächsten Tag ändern.
Zufällig landeten wir direkt in der „Geburtsstätte“ Laos und genossen eine beeindruckende Führung, durch die nicht allzu alte und traurige Geschichte des Landes.

Hier quasi der gleiche Werdegang wie im Nachbarland Vietnam,  erging es Laos ähnlich : Franzosen…Kolonie Indochina…Franzosen weg – aber nun wird es Interessant!!:

Laos wurde als unabhängiges Land anerkannt, da begannen im Jahr 1964 US-Bomber (ohne jegliche Kriegserklärung) den Nordosten und das gesamte Gebiet entlang des Grenzverlaufs zu Vietnam zu bombardieren.
Dafür gab es zwei Gründe: zum einen wollte man den Nachschubweg (Ho chi Minh Pfad) der Viet Cong zerstören -das Wegenetz kreuz und quer beider Länder.
Und zweitens: die kommunistisch motivierte Pathet Lao Bewegung im Nordosten zerstören, die ein unabhängig kommunistisches Lao anstrebten.(nachvollziehbar, nach Jahren französischer Knechtschaft)

Der Kopf der Pathet Lao und späterer Präsident  Phomvihane operierte versteckt 9 Jahre lang in einer der zahllosen Höhlen bei Vieng Xai zum Schutz vor den US Bomben.

Eine der Vieng Xai Höhlen

Eine der Vieng Xai Höhlen

Im Gegensatz zu Vietnam in dem nur militärische Ziele im Fokus des US-Bombardements standen, wurden in Laos zudem zivile Einrichtungen, inklusive der Bevölkerung ins Ziel genommen.
Die Menschen wussten nicht einmal warum sie plötzlich bombardiert wurden und flohen ebenfalls in Höhlen und lebten fast ein Jahrzehnt „unter Tage“.
Nichts vor den Höhlen durfte auf menschliches Leben hindeuten, alle Tiere welche weißes Fell oder Gefieder hatten, mussten getötet werden (zB Hühner mit weißem Gefieder), da die Piloten sonst die Höhle unter Beschuss nahmen, falls Sie sie entdeckten.
Wir besuchten eine Höhle deren Eingang durch vorige Bombenexplosionen freigelegt wurde (Büsche und Bäume verdeckten zuvor den Eingang).Als die Piloten die Höhle ausmachten, in der sich 376 Kinder und Kranke befanden, schossen Sie eine ferngelenkte Rakete in die “ Lazarett-höhle“ ….natürlich starben alle.

Hier flog am 24 November 1968 die US-Rakette rein und tötete 376 Kinder und Kranke

Hier flog am 24 November 1968 die US-Rakette rein und tötete 376 Kinder und Kranke

Bittere Fakten: von 1964 bis 1973 warfen die USA knapp 2,5 Millionen Tonnen Bomben in 580 000 Flügen ab (275 Millionen Streubomben ).
Nimmt man die Anzahl über den Zeitraum wurde über Laos in 9 Jahren durchschnittlich alle 8min eine Bombe abgeworfen.
Teilweise waren die Bomben für Vietnam bestimmt, aber da aufgrund schlechter Sicht o.ä das geplante Ziel nicht ausgemacht werden konnte, flogen die Piloten zurück, und da es zu gefährlich war mit der Bombe zu landen, wurde Sie einfach über Laos abgeworfen.

Einer der unzähligen US-Bombenkrater

Einer der unzähligen US-Bombenkrater

30% der Bomben sind Blindgänger und die töten noch heute Reisbauern und spielende Kinder (manche der Splitterbombletts sind tennisballgroß, schön gelb und grün).Geschätzte 75 Millionen Blindgänger gibt es zum jetzigen Zeitpunkt.
Laos ist das am schwerst bombardierteste Land der Welt!!!

Blindgänger-deko in manchen Dörfern sahen wir die Dinger als Schulglocke

Blindgänger-deko in manchen Dörfern sahen wir die Dinger als Schulglocke

Wir machten uns wieder auf um nach Ponsavan zu fahren, unterwegs sollte es heiße Quellen geben welche wir besuchen wollten.
Als wir ankamen versuchten wir den genauen Ort der Quellen raus zu finden aber keiner verstand was wir wollten. Durch Zufall trafen wir die einzige Person im Kaff die Englisch sprach -den ansässigen Englischlehrer. Er meinte, er bringe uns zu den Quellen wenn wir ein Bier mit ihm trinken und am nächsten Tag seine Schule besuchen, so dass seine Schüler mal die Gelegenheit bekommen mit Fremden zu sprechen und das gelernte anwenden können- außerdem wisse er wo wir günstig schlafen könnten. Also abgemacht Bier, Quellen dann Schulbesuch.Die Quellen waren allerdings so heiß das man nicht rein konnte.
Als wir dann am nächsten morgen um 08:00 in der Schule antanzten, um unser Versprechen einzulösen, packte er aus…. wir sollen nicht nur ein bisschen mit den Schülern im Pausengespräch quatschen… nee, wir wurden aufgeteilt, um in den verschiedenen Klassen 1,5 Stunden Englisch zu unterrichten.
Aber nun hatte er uns, also standen wir jeweils vor vierzig 10-18 Jährigen und gaben alles.

Anna und ihre Klasse

Anna und ihre Klasse

Anschließend wurden uns noch eine Hölle gezeigt -quasi als Gegenleistung und dann düsten wir auch wieder weiter.
Weiter Richtung Ponsavan und Luang Prabang und Richtung Thailändische Grenze.

Beim ersten Sonnlicht kamen die "bettel Mönche" von Luaprabang

Beim ersten Sonnlicht kamen die „bettel Mönche“ von Luaprabang

Den trafen wir unterwegs...und Anna und er wurden dicke Freunde

Den trafen wir unterwegs…und Anna und er wurden dicke Freunde

Kurzer Badespass...ne minute später kam ein Truck und das Schwimmbad hatte kein Wasser mehr.

Kurzer Badespass…ne minute später kam ein Truck und das Schwimmbad hatte kein Wasser mehr.

1000 von Steinkrügen entstanden ungefähr 300 v CH. Keiner weiß wofür sie gemacht worden

1000 von Steinkrügen entstanden ungefähr 300 v CH. Keiner weiß wofür sie gemacht worden

Alles was kreucht und gleicht soll super heilend sein...wir bleiben skeptisch

Alles was kreucht und fleucht soll super heilend sein…wir bleiben skeptisch

Anna war bummeln in der Stadt und ich rockte den Laotischen Dschungel

Anna war bummeln in der Stadt und ich rockte den Laotischen Dschungel

Das erstmals das wir einen Skolopender sehen....wohl auch gesund

Das erstmals das wir einen Skolopender sehen….wohl auch gesund

Ein Gedanke zu „Chaos in Laos

  1. Matthias

    Moin, vielleicht ist Lehren doch deine Passion, Timilje…Respekt.
    Ich schreibe heute mal unter meinem Pseudonym ;-)) damit keiner merkt, dass immer die selben schreiben.
    Einen Skolopender hatten wir doch schon in Afghe.
    Ich hoffe ihr bringt so einen Schnaps mit nach god old Germany.
    Also bleibt gesund und werdet auf die letzten Tage und Wochen nicht unvorsichtig.
    Bis denne….

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