El Salvador

 

Hallo Ihr Frostbeulen, nach langer Internetflaute sind wir wieder am Start. Braungebrannt und gut gelaunt müssen wir allerdings ordentlich nachberichten:

Nach einem abenteuerlichen Grenzübertritt von Honduras nach El Salvador (-in Honduras war auf Grund eines verlängerten Wochenendes überhaupt kein Grenzbeamter vor Ort der uns ausstemplen hätte können) erreichten wir auf der Ladefläche eines Pickups die geschichtsträchtige Grenzstadt Perquin in El Salvador.

Der Grenzübergang der in keiner Karte zu finden ist...Zum Glück nahm uns ein netter Salvadorianer mit sonst hätten wir 30km laufen müssen

Der Grenzübergang der in keiner Karte zu finden ist…Zum Glück nahm uns ein netter Salvadorianer mit sonst hätten wir 30km laufen müssen

 

 

Perquin bzw. el Mozote war der Schauplatz des grössten Genozids nach Ankunft der Spanier.

Wir schlugen unser Zelt in Perquin auf und am nächsten Tag besuchten wir das Kriegsmuseum und erfuhren so einiges über Geschichte und den Bürgerkrieg welcher in Salvador tobte.

Noch am selben Tag krochen wir durch die Anlage des ehemaligen Guerillacamp der Wiederstandskämfer der FMLN.

Sender der FLMN

Sender der FLMN

Zu den Hintergründen:
1930 fand ein Militär-Putsch in El Salvador statt, die kommunistischen Gegner unter Führung eines Priesters Namens Farabundo Marti protestierten gegen die Militär Diktatur und forderten mehr Rechte der Indigenen Bauern. Die Proteste wurden mit Waffengewalt niedergeschlagen und ca 30.000 Menschen wurden bei den Unruhen ermordet. Die Jahre danach waren geprägt von Armut unter Oligarchischen Strukturen.
Als jedoch1979 im Nachbarland Nicaragua das dortige Regime von linksorientierten Geruillas gestürzt wurde, befand man es an der Zeit in El Salvador quasi präventiv seinen Gegner militärische Stärke zu zeigen. Diese Repressionen hatten zur Folge das die Opposition (bestehend aus Christen und Kommunisten) sich zu einem bewaffeneten Wiederstand unter gemeinsamer Flagge zusammen fanden und die FLMN- Frente Farabundo Martí para la Liberación Nacional- gründeten.
Den USA unter R.Reagan gefiel diese Entwicklung der Situation überhaupt nicht.Für die USA war El Salvador das Tor zu Zentral America und sollte kontrolliert sein und schon gar nicht in kommunistische Hände fallen.Daher unterstützte die USA mit Waffen, Bomben und militärischer Beratung und Ausbildung das Militär Regime im Kampf um El Salvador. Der Bürgerkrieg dauerte 11Jahre und forderte wie so oft meist zivile Opfer (70.000). Das Hauptrückzugsgebiet der FLMN-Guerillas war die Region um Perquin.
„El Mozote“ , ein kleines Dorf bei Perquin wurden dann von einer Spezialeinheit namens „Atlacatl“ heimgesucht und die Bevölkerung wurden hingerichtet. Alle Menschen des Dorfes wurden zusammengetrieben und getrennt. Männer wurden sofort erschossen.Frauen wurden erst geschändet und dann ermordet.Zum Schluss erschoss man alle Kinder in einer Kirche -der Genozid betraff ca 1000 Menschen.
Die Spezialeinheit Atlacatl wurde in einer US Militaerschule gegründet und in North Carolina von den Green Berets ausgebildet und während des Bürgerkrieges beratend unterstützt.
Nach Bekanntwerden des Verbrechens wurde die Arbeit von „Atlacatl“ dennoch von Ronald Reagan weiterhin als gut befunden und unterstützt.

FLMN-Anna im Verbindungsgraben

FLMN-Anna im Verbindungsgraben

Bekannt in ganz El Salvador der Guerilla-Schütz

Und wer kennt Ihn nicht ?! Den Guerilla-Schütz

Gefährliche Handgranaten.. wer stolpert stirbt !!

Gefährliche Handgranaten.. wer stolpert stirbt !!

Weiter mit den öffentlichen Bussen (unser Deli war da schon Spitze) erreichten wir die Hauptstadt San Salvador, in der wir eine Nacht pausierten um anschliessend Sylvester in el Tunco an der Pazifikküste feiern zu können.

Vulcanwanderung mit toller Aussicht auf den Lago Coatepeque

Vulcanwanderung mit toller Aussicht auf den Lago Coatepeque

Mega Windig an der Vulcan-Lagune

Mega Windig an der Vulcan-Lagune

Unser nächses Ziel sollte dann Suchitoto am See sein. Ein Tagesausflug an einen Wasserfall wurde von der örtlichen Polizei eskortiert bzw. gestellt. Da El Salvador das Gründerland der Mara Salvatrucha (gilt als größte Gang Mittel und Nordamerikas) ist ,welche sich regelmäßig und heftig mit der 18ten Streetgang bekriegt, ist es jedoch Regionsweise als sehr gefährlich eingestuft.

Attraktion special ...Ausflug mit der Polente

Attraktion special …Ausflug mit der Polente

Mal was Neues- Wasserfall ohne Wasser

Mal was Neues- Wasserfall ohne Wasser

Der für uns letzte Stopp in dem kleinen Land in Zentral Amerika (so gross wie Hessen) war Santa Ana, eine nettes kleines Städtchen nahe der Guatemalischen Grenze. Hier wanderten und besichtigten wir noch 4Tage die Umgebung bis wir am 08.01.15 El Salvador wieder verliesen, um uns Guatemala mit all seinen Schönheiten zu stellen.

An der belebten Plaza in Santa Ana

An der belebten Plaza in Santa Ana

4 Gedanken zu „El Salvador

  1. Matthias

    Grüße aus Kölle…
    So der Karneval ist vorbei und wir haben ihn überlebt ;-)))
    Gut, dass ihr euch, nach 2 Monaten, mal wieder gemeldet habt. Ich war schon kurz davor die Jungs zusammen zu trommeln und euch zu suchen.
    Schön auch, dass Anna zwischenzeitlich schon heilig gesprochen wurde.
    Bleibt gesund und rollig ;-)))))

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  2. Kopiec

    Man, sieht ihr gut aus! Schoene Landschaften und schoene Menschen. Habt ihr eine Beuty Kur mitgemacht? Ich freue mich sehr von euch wieder zu hoeren.

    Tata

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  3. Damian

    Gruß aus Köln, Euch beiden scheint es gut zu gehen und das freut. Nachdem ich eine Weile von Euch nichts mehr gelesen habe, habe ich mit keine Sorgen gemacht, denn mit Waffen kannst Du ja.
    LG Damian

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  4. annika

    halllooooo aus bochum!!!!….endlich wieder ein lebenszeichen!!!
    tolle bilder und geschichten…nächster stop deutschland?! 😉 ich vermiss euch!!!!

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